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Tote bestatten – das 7. Werk der Barmherzigkeit

oder warum wir uns um die Versorgung Verstorbener kümmern

Bild: 1. Buch Mose, "Jakobs Bestattung"

Unsere durch den christlichen Glauben geprägte Kultur kennt als elementare Grundlage im Umgang mit unseren Mitmenschen die sogenannten Werke christlicher Nächstenliebe, die Werke der Barmherzigkeit.

Sie basieren auf der neutestamentlichen Bibelstelle Mt. 25, 34 – 46, in der Christus im Hinblick auf das Weltgericht folgende Worte spricht: „Wahrlich ich sage euch: was ihr getan habt einem unter diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan." (Mt. 25,40).

Konkretisiert werden diese Taten in Mt. 25, 35 – 36: „Denn ich bin hungrig gewesen, und ihr habt mich gespeist. Ich bin durstig gewesen, und ihr habt mich getränkt. Ich bin ein Gast gewesen, und ihr habt mich beherbergt. Ich bin nackt gewesen, und ihr habt mich bekleidet. Ich bin krank gewesen, und ihr habt mich besucht. Ich bin gefangen gewesen, und ihr seid zu mir gekommen."

Daraus ergeben sich die Werke der Barmherzigkeit: Hungrige speisen, Durstige tränken, Obdachlose beherbergen, Nackte bekleiden, Kranke pflegen und Gefangene besuchen.

Zu diesen sechs Werken kommt im 12. Jahrhundert das 7. Werk, das Bestatten der Toten hinzu. Es gründet auf der apokryphen* Bibelstelle über den alttestamentlichen Tobias, der trotz eines Verbotes ermordete Israeliten, seine Glaubensbrüder, bestattete.

* als "apogryph" werden biblische Texte bezeichnet, die keine Aufnahme in die offizielle Bibel gefunden haben.

Denn die Achtung der Menschenwürde auch im Tod, ist unabdingbare Grundlage einer zivilisierten Kultur, Zeichen von Nächstenliebe und Menschlichkeit.

Mit freundlicher Unterstützung des Museum für Bestattungskultur in Kassel,
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